Schlaraffia® Hildesia
Reychs-Nr. 190
Hans Huckebeyns Leibstandarte
Die dritte, vierte und fünfte
Kehrwiederburg

Die Kehrwiederburg (4)

Der verheerende Bombenangriff vom 22. März 1945 löschte die ehemals eigene Burg der Hildesen am Andreasplatz, sowie etwa 80% der damaligen Bebauung Hildesheims aus. Nach Beendigung des 2. Weltkriegs kamen die Hildesheimer Schlaraffen wieder zusammen. Weiland Rt Multifex erwirkte bereits am 05.04. 1946 bei der britischen Besatzungsmacht die Genehmigung zur Wiedererstehung der Schlaraffia Hildesia. Da es in der Stadt keinen geeigneten Saal mehr gab, fanden die ersten 10 Sippungen in der damaligen Gaststätte Waldquelle statt. Am 5. im Erntemond a.U. 87 (1946) zelebrierten die Herrlichkeiten Oka, Stegreif und Multifex dann die Eröffnungssippung in der Bürgermeisterkapelle, die gemietet werden konnte. Als vorübergehend 3. Kehrwiederburg wählten sie alt-historischen Boden, nämlich die ehemalige Ratsweinstube in der erhalten gebliebenen Kapelle, die Bürgermeister Jost Brandes 1562 errichtet hatte. So feyerte die Hildesia dann am 4. im Windmond a.U. 87 mit vielen Gästen die 750. Sippung in der Bürgermeisterkapelle. Das Reych zählte zu dieser Zeit schon wieder 30 Sassen. Das Bild links zeigt die heute noch zugängliche und genutzte historische Ratsweinstube in der Weinkostbar Hildesheim.

1952 (a.U. 93) wurde dem Verein Schlaraffia das ehemalige Grundstück am Andreasplatz im Zuge des damaligen Lastenausgleichs für 6.000 DM rückübertragen. Da in den 50er Jahren wegen der immensen Kosten an einen Wiederaufbau des Hauses nicht zu denken war, trennte man sich davon, nachdem die damals dort ansässige Tapetenfabrik Peine ein Kaufangebot gemacht hatte. Mit dem Geld erwarben sich die Schlaraffen 1954 (a.U. 95) im in der Nähe gelegenen Hotel "Zum Hagentor" ein Nutzungsrecht an einem Nebenraum und des Festsaals, wo sie nun die Sippungen (Zusammenkünfte) montags abhalten konnten. In dieser 4. Kehrwiederburg musste der profane Saal an jedem Sippungsabend erst schlaraffisch hergerichtet werden. Die Utensilien der Schlaraffen befanden sich hinter einer zusammenfaltbaren Holzwand.
Von 1960 (a.U. 101) an sippen die Hildesen bis heute in der ehemaligen Dompropstei in der Keßlerstraße. Die fünfte Kehrwiederburg entstand mit viel Eigenarbeit der Schlaraffen. Weiland Rt Prospektus, der profan Bühnenbildner am Hildesheimer Stadttheater war, übernahm die Gestaltung und unter Mithilfe von Mitgliedern des Malersaals. So erhielt die Burg ihr beeindruckendes "mittelalterliches" Aussehen.
Sanierung der Fassade der Domprobstei 2011
Schutz nicht nur in finsterer Zeit
Die Schlaraffen der Hildesia sind seither Mieter im Logenhaus.

Verantwortlich: Rt Sing-so-nett